Paradoxe Symbiose

Die Form reagiert auf ihr nahes Umfeld, gleichzeitig gilt aber auch der Grundsatz „form follows function“ – eine paradoxe Symbiose, für deren Auflösung Phantasie, ein glasklares Architekturkonzept und die PREFA Produktpalette maßgeblich waren.

Der Apfel des Paris

Der kantige Einfamilienhaus-Neubau liegt an der Grenze zwischen gebautem Umfeld mit viel historischer Kernsubstanz und der natürlichen, alpinen Umwelt nahe der Tour du Mont-Blanc im Bezirk Entremont. Keine einfache Entwurfsentscheidung für das Architekten-Team von Darbellay Meilland Schers. Das Ergebnis eines Vor-Ort-Termins und einer langen Lagebesprechung fiel aber eindeutig aus: Die auf der Parzelle vorherrschende Situation setzte für einen Neubau eine stärkere Verbindung mit der Natur voraus als mit der örtlichen Bautradition. "Wir haben die Form in ihrer Beziehung zum Hang und zu den Apfelbäumen - von denen ich hoffe, dass sie auch den Hof besiedeln werden - entwickelt", vergaben die Architekten den Apfel des Paris an Aphrodite Natur.

PREFA macht's möglich: Twin Peaks im Mont –Blanc-Massiv

Wie schafft man es, den freien Blick nach außen bei Wahrung der familiären Intimität nach innen baulich festzumachen? Und wie kann der Bauherren-Wunsch nach Zurückgezogenheit aber die Lebens- und Bauphilosophie der Bewohner auf der „Straßenseite“ ausdrücken? Weil Baugründstücke immer kleiner werden und Bauordnungen immer rigoroser einschränken, eine Twin Peaks-Herausforderung. 

„Der erste Gedanke bestand darin, ein dunkles und einheitliches Objekt zu kreieren“, beschreibt Darbellay die Grundidee des Komplexes und des Materialeinsatzes. „Außerdem brauchten wir Ideen, die den kommunalen Verordnungen 'ästhetischer' Dachüberhänge Folge leisten konnten, aber wirtschaftlich sind. PREFA erfüllte diese Anforderungen auf der Suche nach einer Architektur ohne Schwulst in Harmonie mit ihrem Kontext am besten“.

Freier Blick auf die Umwelt, aber mit der Seele ungestört baumeln

Das natürliche Gefälle des Geländes und die Halbebenen geben den hofseitig orientierten Zimmern Intimität und paradoxerweise gleichzeitig fantastische Landschaftsperspektiven. Und die Hanglage erlaubt aus allen wichtigen Zimmern einen freien Zugang in die Gartennatur. So kann man naturverbunden völlig ungestört mit der Seele baumeln.

Ein Bauwerk als Geschichte einer umfassenden Erfahrung

„Die Form“, sagt Darbellay, „reagiert auf ihr nahes Umfeld“. Deshalb haben Bauherr und Architekt das mit anthrazitfarbenen PREFA Dachschindeln eingedeckte Einfamilienhaus entsprechend der Schroffheit der Alpenmassive rundum auch kantig in die Landschaft gesetzt. „Formensprache ist – wie Stofflichkeit oder Typologie – ein Ausdrucksmittel, um die Geschichte des Ortes zu erzählen.“

Das homogene Material für Fassade, Dach und Dachüberhänge unterstützt das perfekt. So schafft es die bauliche Ausführung mit PREFA auch, dass sich sowohl Dachsparren als auch TS 40 NSK-Trennschicht unterhalb der Dachüberhänge überschlagen. Die vorgefertigte Blechplattierung wurde – außer über der Traufe – nicht unterbrochen und auf Ebene des Fensteranschlusses auch die Lüftung gesichert.

Damit hat die Villa Game Architecture ästhetische Vorgaben technisch perfekt in Szene und zu den historischen Sehenswürdigkeiten von Orsière einen modernen, aktuellen Kontrapunkt gesetzt, ohne die landschaftliche Harmonie zu stören. Ein Bauwerk als Geschichte einer umfassenden Erfahrung.

Produktbox PREFA Dachschindel

Material

Beschichtetes Aluminium 0,7 mm stark

Größe

420 x 240 mm in verlegter Fläche

Gewicht

2,5 kg/m²

Beschichtung

Zweischicht-Einbrennlackierung oder Pulverbeschichtung nach RAL oder NCS

Befestigung

1 Stk. PREFA Patenthaft/Schindel = 10 Hafte/m²

Unterkonstruktion und Trennlage

auf Vollschalung mind. 24 mm, ab einer Schneeregellast von 3,25 kN/m² oder in Geländekategorien 0, I, II ist eine Verlegung auf Vollschalung mit Bitumentrennlage erforderlich.

Factbox zum Objekt

Architekt

Darbellay Meilland

Schers – Architectes epfl,

Land

Schweiz

Objekt/Ort

Villa Game Architecture

Material

Dachschindel

Farbe

P.10 anthrazit 

Dachprofi

Ferbl. Sarrasin Jean-Michel et Fils

Architekten-Empfehlung:

„Das Empfinden von Schönheit ist subjektiv und hängt immer davon ab, welches Raster man als Grundlage zur Bewertung anlegt. Unsere Architektur hat nicht den Selbstzweck schön zu sein, will aber im Kontext mit dem natürlichen und gebauten Umfeld stehen. Wir suchen nach einer Angemessenheit zwischen dem Kontext, der Form, Stofflichkeit und Typologie, um eine einzigartige und umfassende Erfahrung zu schaffen.

Micheal Darbellay
Darbellay Melland Schers – Architectes epfl. GAME
www.game-vs.ch